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Krankheiten und Schädlinge bei Erdbeeren

Vorbeugung ist besser als Heilung!

Erdbeerpflanzen sind anfällig für eine Vielzahl von pilzlichen Schaderregern im Boden und Insekten. Durch präventive Maßnahmen kann ein Befall jedoch minimiert werden.

Diese Tipps sollten Sie beherzigen:

  • Ankauf von zertifiziertem Pflanzenmaterial von qualifizierten Gärtnern und Produzenten
  • Wählen Sie eine tolerante Erdbeersorte bei Krankheitsgefahr im Boden
  • Achten Sie auf eine gut drainierte, wasserdurchlässige Bodenstruktur
  • Bedenken Sie den Abstand beim Pflanzen, siehe auch Pflanzabstand
  • Erdbeeren lieben sonnige Standorte
  • Entfernen Sie abgemähte/ abgeschnittene Blätter
  • Ersetzen Sie Ihre Pflanzen nach zwei Jahren
  • Legen Sie Stroh unter die Pflanzen gegen Fruchtfäule
  • Pflanzen Sie nicht zu tief, siehe Pflanztiefe
  • Wenn möglich, beschränken Sie die Wassergaben auf die Morgenstunden. So kann der Pflanzenbestand im Laufe des Tages abtrocknen
  • Entfernen Sie Unkraut- und Wildkräuter
  • Beachten Sie die Fruchtfolge in Verbindung mit der Sortenwahl, vor allem bei Kartoffeln als Vorkultur
  • Biologische Pflanzenschutz- und Pflanzenstärkungsmittel beleben die natürlichen Abwehrkräfte

Dennoch kann das Risiko eines Schädlingsbefalls durch Pilze oder Insekten nicht völlig ausgeschlossen werden. 

Die häufigsten „Erdbeer-Krankheiten“ stellen wir Ihnen hier vor:

 

BLATTLÄUSE - APHIDOIDEA

Krankheitsbild

Blattläuse sind kleine Insekten mit einer Größe von 2-7 mm und je nach Art grün, rot- oder schwarzbraun gefärbt. Mit ihrem Saugrüssel stechen sie Pflanzenzellen an und saugen den zuckerhaltigen Pflanzensaft heraus. Ein klebriger Belag (Honigtau) überzieht dabei die betroffenen Stellen und gibt so Hinweis auf einen Schädlingsbefall.

Bekämpfung

Grundsätzlich kann man Pflanzenschutzmittel, natürliche Feinde oder bewährte Hausmittel dagegen einsetzen. Ein wichtiger Punkt bei der Bekämpfung ist das Stärken der Pflanze, da dies einen Befall erschwert. Ein geeigneter Standort, das richtige Düngen und das regelmäßige Entfernen von Blattläusen haben sich bei der Bekämpfung bewährt.

ERDBEERWELKE - VERTICILLIUM DAHLIAE

Krankheitsbild

Ein über den Boden übertragbarer Pilz. Besonders Böden die zuvor mit Kartoffeln bewirtschaftet wurden sind gefährdet. Nach erster Vergilbung beginnt die Pflanze vom Blattrand bs zur kompletten Welke abzusterben. Auch bereits entwickelte Ausläufer sind betroffen und das Rhizom im Inneren verbräunt.

Bekämpfung

Sobald der Pilz einmal den Boden befallen hat, ist er nur schwer zu bekämpfen. Die Krankheit offenbart sich meist erst vor der Ernte. Es empfiehlt sich den Boden, nach der sorgfältigen Entsorgung der kranken Pflanzen, zu verbessern. Dazu kann man Kreuzblütler anbauen, wie Kohl, Radieschen oder Senf, und sie nach dem Wachstum zerkleinern und in die Erde einarbeiten. Die entsprechende Bodenfläche kann man mit selbst hergestellter Jauche begießen und sollte sie vorerst nicht mehr mit Beeren bepflanzen.

ERDBEERMEHLTAU ODER SPINNMILBEN - TETRANYCHIDAE

Krankheitsbild

Mehltau macht sich bemerkbar, wenn sich die Blätter leicht krümmen und ein weißer Belag (Pilzrasen) sichtbar wird. Dies führt in den meisten Fällen zu Wachstumsstörungen. Temperaturen zwischen 10 und 25 °C sowie eine hohe Luftfeuchtigkeit begünstigen das Wachstum des Pilzes. Die Früchte werden faulig.

Bekämpfung

Im Herbst ist eine gute Durchlüftung der Kultur von Vorteil. Auch die Blätter sollten kurz nach der Ernte entfernt und entsorgt werden; anderes Laub auf 5-6 cm gekürzt. Auf natürliche Weise kann man Erdbeermehltau bekämpfen, indem man kranke Pflanzen mit einem Gemisch aus Milch und Wasser (1:4) besprüht oder eine selbst hergestellte Jauche (Bsp. Schachtelhalmjauche) verabreicht.

GRAUSCHIMMELFÄULE, FRUCHTFÄULE - COLLETOTRICHUM, RHIZOCTONIA, BOTRYTIS SPP.

Krankheitsbild

Zu Beginn der Krankheit kann man braune Stellen an unreifen Früchten beobachten. Später ist die Erdbeerfrucht weich und von typischen Schimmelhärchen überzogen. Die Sporen des Pilzes werden durch Wind, Wasser, Tiere und andere Lebewesen übertragen.

Bekämpfung

Eine präventive Behandlung in der Blütephase ist möglich. Legen Sie dazu Stroh oder Holzwolle unter die Pflanzen. Der verursachende Pilz kann mit Knoblauch und Brennnesseljauche behandelt werden. Befallene Früchte sollten sorgfältig entfernt und entsorgt werden, z.B. im Hausmüll.

LEDERBEERENFÄULE - PHYTOPHTHORA CACTORUM

Krankheitsbild

Die Fäule wird durch einen Pilz verursacht. Sie tritt vor allem in regnerischen Perioden auf. An der jungen Frucht erkennbar an lederartiger Haut und braunen Flecken. Reife Beeren können milchig-weiß bis blassrosa werden. Das Rhizom färbt sich rotbraun. Der Geschmack ist bitter.

Bekämpfung

Zur besseren Belüftung der Blütenstängel und Erdbeerfrüchte kann Stroh oder Holzwolle in die Reihen gelegt werden. Schwarze, reißfeste Anti-Unkrautfolie (Erdbeerfolie) ist als vorbeugende Maßnahme geeignet. Erkrankte Früchte sollten entfernt und entsorgt werden – am besten im Hausmüll. Die betroffene Bodenfläche sollte man vorerst nicht mit Erdbeeren bepflanzen.

ROT- ODER WEISSFLECKENKRANKHEIT - DIPLOCARPON EARLIANA, MYCOSPHAERELLA FRAGARIAE

Krankheitsbild

Die Pilzkrankheit ist an 1 bis 5 mm kleinen, braunroten Flecken mit und ohne weißes Zentrum auf den Blättern erkennbar. Auch eine Infizierung der Blatt-/ und Fruchtstiele ist möglich. Diese Krankheit tritt vor allem in sehr feuchten Perioden auf und nach der Ernte.

Bekämpfung

Generell begünstigt eine zu hohe Stickstoffgabe die Ausbreitung des Pilzes. Auf natürliche Weise kann man die Krankheit mit Brennesseljauche bekämpfen. Sind die Blätter befallen, sollten Sie umgehend entfernt und im Hausmüll entsorgt werden. Der Anbau von besonders widerstandsfähigen Erdbeersorten, wie Korona oder Senga Sengana sind als vorbeugende Maßnahme geeignet.

RHIZOMFÄULE - PHYTOPHTHORA CACTORUM

Krankheitsbild

Verursacht durch einen Pilz verwelken plötzlich junge Blätter. Die Wurzeln zeigen rotbraune Faulstellen. sind Blüten oder unreifen Früchte infiziert verbräunen diese und sind lederartig. Reife Früchte färben sich blaßrot, später braun und werden weich. Befallene Früchte ohne Symptome schmecken bitter.

Bekämpfung

Bestimmte Vorfrüchte, wie Ackerbohne oder Phacelia, sind zu vermeiden. Außerdem sollte Staunässe vermieden werden. Pflanzflächen mit organischer Substanz aufbessern sowie regelmäßiger Kulturwechsel hilft ebenfalls entgegen, da die Krankheit vor allem auf mehrjährig genutzten Flächen vorkommt.

SCHNECKEN - GASTROPODA. (CONCHIFERA)

Krankheitsbild

Nach dem Befall findet man Fraßlöcher und einen silbrig glänzenden Schleimfilm an den Blättern, der vor allem auf die Nacktschnecke zurückzuführen ist.

Bekämpfung

Ein Haufen mit Steinen oder Totholz bietet Unterschlupf für die natürlichen Feinde der Schnecke, wie zum Beispiel den Igel. Mit Schneckenzäunen oder durch die Bepflanzung von Stechginster kann man das Erdbeerfeld vor Schnecken schützen. Zum Absammeln der Tiere bieten sich Bretter oder Ziegelsteine an, sowie ein Bier-Zuckergemisch in einem eingegrabenen Glas. Salbei oder Thymian bilden eine natürliche Abschreckung gegen den Schädling.

ERDBEERBLÜTENSTECHER - ANTHONOMUS RUBI

Krankheitsbild

Ein 2-4 mm kleiner, fliegender schwarzer Käfer, welcher seine Eier in die geschlossenen Knospen ablegt. Danach nagt er den Stiel unterhalb der Knospe ab, was Ertragsverluste verursacht. Die Jungkäfer ernähren sich dann von den Blättern.

Bekämpfung

Der Erdbeerblütenstecher ist im Bereich Haus-/ und Kleingarten nicht gefährlich und braucht daher nicht bekämpft zu werden. Da er jedoch geringe Schäden verursacht, empfiehlt sich kurz vor Blühbeginn den Schädling zu entfernen und abgebrochene Knospen zu beseitigen.